Welchen Risiken unterliegen Staatsanleihen?
Manchmal sprechen Anleger davon, dass eine Staatsanleihe eine risikolose Anlage sei. Da eine Regierung immer mehr Geld drucken kann, um ihre Schulden zu zahlen, erhalten Anleger nach dieser Theorie ihr Geld bei der Fälligkeit der Anleihe immer zurück.
In der Praxis ist die Situation jedoch komplizierter. Erstens sind Staaten nicht immer in der Lage, mehr Kapital zu produzieren. Und selbst wenn sie das können, besteht nichtsdestotrotz die Möglichkeit, dass sie in Zahlungsverzug oder Zahlungsausfall geraten. Abgesehen vom Kreditrisiko gibt es aber noch einige andere potenzielle Fallstricke, auf die man bei Staatsanleihen achten sollte: Dazu zählen insbesondere die Zins-, Inflations- und Währungsrisiken.
Was versteht man unter Zinsrisiko?
Das Zinsrisiko ist die Möglichkeit, dass der Wert Ihrer Anleihe fällt, weil die Zinssätze steigen. Denn hohe Zinssätze resultieren in höheren Opportunitätskosten einer Anlage in Anleihen, wenn Sie anderswo einen besseren Ertrag erzielen könnten.
Was versteht man unter Inflationsrisiko?
Das Inflationsrisiko bewirkt, dass eine steigende Inflation den Wert Ihrer Anleihe reduziert. Wenn die Inflationsrate über die Kuponrate Ihrer Anleihe steigt, verliert Ihre Anlage real an Wert. Indexgebundene Anleihen unterliegen einem geringeren Inflationsrisiko.
Was versteht man unter Währungsrisiko?
Ein Währungsrisiko besteht, wenn Sie eine Staatsanleihe kaufen, bei der die Zahlungen nicht in Ihrer Referenzwährung, sondern in einer anderen Währung geleistet werden. In diesem Fall könnte Ihre Anlage durch Wechselkursbewegungen an Wert verlieren.
Staatsanleihen werden durch die Vertrauenswürdigkeit und Deckung ihres jeweiligen Staats garantiert. Es ist jedoch zu beachten, dass selbst Staatsanleihen zahlreichen Risiken unterliegen, auch dem Kreditrisiko.